Der Fersensporn – Wie man ihn erkennt und was dagegen hilft

Der ein oder andere kennt es vielleicht…

Man ist lange gesessen oder steht gerade auf. Man setzt die Füße auf und spürt bei jedem Schritt einen stechenden Schmerz in der Ferse. Jedoch lässt der Schmerz nach einigen Minuten in Bewegung nach. Nachdem man eine Weile wieder sitzt und gerade den ersten Schritt macht spürt man es wieder.

Woher kommt das aber?

Ein Fersensporn bildet sich schon lange vor den auftauchenden Schmerzen. Man erkennt die Erkrankung auf Anhieb auf einem Röntgenbild am knöchernen Sporn, der sich an der Ferse in Richtung Zehen bildet. Zudem entsteht auch oft ein ähnlicher Sporn vom oberen Anteil der Ferse in Richtung der Achillessehne.

 

Symptome und Diagnose

Selbst kann der Fersensporn daran erkannt werden, dass durch Druck auf die Fußsohle, im Bereich der Ferse und der Innenseite des Fußes starke Schmerzen entstehen können.

Eine sichere Diagnose gibt ein Röntgenbild des oberen Sprunggelenks und des Fußes in Verbindung mit einer körperlichen Untersuchung.

Zusätzlich könnte ein MRT weitere Verletzungen der Weichteile, wie z.B. ein Knochenmarködem, eine Verletzung der Achillessehne sowie eine eingerissene Plantarfaszie, ausschließen.

Ein alternativer Befund der Weichteile könnte über Ultraschall erstellt werden.

 

Ursache – der Versuch des Körpers durch Stabilisierung entgegenzuwirken

Die Ursachen sind vielfältig. Jedoch ist die Spornbildung eine Folge von Überbelastung und dem daraus resultierenden Versuch des Körpers, durch Stabilisierung dieser entgegenzuwirken.

Diese Folge kann bei Übergewicht, hohen Harnsäurewerten, einer einseitigen hohen Belastung des Fußgewölbes, einer eingeschränkten Sprunggelenksbeweglichkeit sowie einer verstärkten Einwärtsdrehung des Sprunggelenks entstehen.

 

Maßnahmen – zuerst konservativ und nur selten operativ

Die Bildung von Fersensporn lässt sich mit unterschiedlichen therapeutischen Maßnahmen behandeln. Das tolle daran ist, dass die wesentlichsten Maßnahmen wie Dehnen und Kühlen selbst durchgeführt werden können. Das regelmäßige behandeln mit Kälte sowie Dehnen erhöhen die lokale Durchblutung enorm. Entscheidend ist natürlich die regelmäßige Durchführung.

Ebenso können Manuelle Therapie, Einlagen, Medikamente, Elektrotherapie, Infiltrationen, Stoßwellentherapie und eine Operation helfen.

 

Dehnung

Um die Krankheit erfolgreich und nachhaltig durch Dehnen zu behandeln, muss eine Dehnung über die hintere Kette, vom unteren Rücken über Gesäß, Oberschenkelrückseite sowie Wade bis in die Fußsohle erfolgen. Ebenso sollte die Dauer der Dehnung mindestens 60 Sekunden betragen.

Eine Beispielhafte Übung wäre das umgekehrte V oder der Tisch am fle-xx Gerät „Wade“. Wie die Übungen

aussehen, siehst du auf den folgenden Bildern:

Kälte

Durch wirken von Kälte lässt sich nicht nur die Durchblutung fördern, ebenso wirken Kältebehandlungen schmerzlindernd. Die Dauer einer Behandlung sollte 3-5 Minuten betragen. Hierfür eignen sich Kühlpacks, die es

in der Apotheke zu kaufen gibt. Natürlich kann auch einfach Eis verwendet werden, hierbei aber immer darauf achten, dass das Eis nicht direkt auf der Haut liegt, sonst können schmerzhafte Kälteverbrennungen entstehen!

 

Manuelle Therapie

Ein geschulter Therapeut kann Verkürzungen und Verklebungen von Faszien und Muskulatur, durch aufbauen von lokalem Druck auf Triggerpunkte behandeln und lösen.

Bewährte Hilfsmittel sind auch Faszienrollen, -bälle und Flossingbands.

 

Einlagen

Schmerzt es unter der Fußsohle bietet es sich an Einlagen zu verwenden, um diesen Bereich abzufedern. Mit Locheinlagen, bei denen der schmerzhafte Bereich ausgespart ist oder mit Gelkissen lassen sich die Beschwerden reduzieren. Jedoch beheben diese nicht die Ursache und sollten daher nur temporär getragen werden! Ziel sollte immer eine Therapie und Eigenübungen sein, damit auch die Ursache der Schmerzen verschwindet und nicht nur das Symptom bekämpft wird.

 

Fazit: Ein Fersensporn ist eine unangenehme und belastende Sache und wirkt oftmals einschränkend im Alltag. Jedoch gibt es neben vielen medizinischen Möglichkeiten auch Übungen, die jeder selbst zuhause oder auch im Studio durchführen kann. Mithilfe dieser Übungen kann man sich selbst am besten helfen, da nicht nur das Symptom sondern gleich die Ursache der Schmerzen bekämpft wird. Gut bewegliche, geschmeidige Faszien sind das A und O bei diesem Krankheitsbild und können durch regelmäßiges Training mit dem Faszienball und den passenden Dehnübungen wiederhergestellt werden.