Was sind eigentlich Faszien?

Faszien sind zur Zeit in aller Munde. Doch was ist eine Faszie überhaupt? Aus was bestehen diese, welche Eigenschaften haben Sie und noch viel wichtiger, welche Bedeutung haben Faszien für unseren Alltag?

Das Wort „Faszien“ stammt, wie so viele Wörter aus dem Latein und wird übersetzt mit Band, Bündel oder Binde. Manch einer wird jetzt schon ahnen, um was es sich bei einer Faszie handelt. Alle Strukturen unseres Körpers werden durch ein Fasziennetzwerk miteinander verbunden. Der Ein oder Andere hat bestimmt schon einmal an einer Fleischertheke beobachtet, wie der Metzgermeister beim Fleisch parieren eine milchig-weiße Haut von dem Edelstück löst. Genau das ist ein Stück des Fasziennetzes, welches Knochen, Organe und Muskeln umhüllt.

Die Faszien dienen nicht nur als Verbund der einzelnen Bestandteile, sondern Trennen die einzelnen Strukturen voneinander, damit keine Reibung entsteht. Somit geben Sie den Muskeln und dem Körper seine Form, übertragen die Kraft von Muskel zu Muskel und halten uns stabil sowie beweglich.

 

Aus was bestehen Faszien?

Eine Faszie ist etwa 0,5 bis 3 Millimeter dick. Die milchig-weiße, fast durchsichtige Schicht besteht aus einzelnen, miteinander verwobenen Fasern, welche hauptsächlich aus Kollagen, Elastin, Wasser und Zucker sowie weiteren natürlichen Klebstoffen bestehen.

Kollagen macht die Faszien Reißfest, während Elastin für die Dehnfähigkeit und Geschmeidigkeit der Faszien sorgt. Diese beiden Stoffe sorgen dafür, dass die Faszien unseren Körper sowohl elastisch als auch stabil halten.

 

Was sind die Aufgaben des Fasziengewebes?

Wir wissen schon einmal, welche Bedeutung Faszien für unseren Körper haben, wenn es um Stabilität und Dehnbarkeit geht. Es gibt jedoch noch weitere Funktionen, die durch Wissenschaft festgestellt wurden.

Faszien sind ebenfalls ein zentrales Sinnesorgan, welches für die Körperwahrnehmung zuständig ist. Ebenso verfügt es über eine Vielzahl von Nervenenden, welche mit Schmerz- und Bewegungsrezeptoren versehen sind. Falls du dich mal leistungsschwach oder verstimmt fühlen solltest, mach ein wenig Faszientraining. Eventuell könnte das schon Abhilfe schaffen. Denn es wurde ebenso festgestellt, dass Faszien einen großen Einfluss auf unser geistiges Wohlbefinden sowie Leistungsfähigkeit haben, was wiederum auch Auswirkungen auf unser körperliches Wohlbefinden haben kann. Auch die sportliche Leistungsfähigkeit wird stark durch Faszien beeinflusst, denn Beweglichkeit und Kraft sowie die Kraftübertragung von Muskel zu Muskel, hängen stark von der Elastizität und Gleitfähigkeit des Fasziengewebes ab. Weitere Fähigkeiten, die sich auf die Kraftentfaltung auswirken sind z.B. das selbstständige Zusammenziehen und das Speichern von Energie, welches durch eine katapultähnliche Mechanik bei explosivem Widerstandstraining, wie z.B. Sprüngen, Kniebeugen oder Kettlebell Swings entsteht.

 

Wie sehen verklebte Faszien aus?

Ein gesundes Fasziennetz besteht aus einzelnen kleinen Fasern, welche Gitterförmig an einander gereiht sind. Diese Gewebeschichten sind dünn jedoch reißfest und sind dehnbar. Verschiedene Faktoren können jedoch dazu führen, dass diese Fasern ineinander verwachsen und verhärten. Man spricht hier von verklebten Faszien.

 

Wie entstehen diese?

Oftmals sind Bewegungsmangel, psychischer Stress oder auch Bewegungsüberlastung dafür verantwortlich. Die Folgen der Verklebungen sind Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit oder auch Schmerzen. Ist dies der Fall, empfiehlt sich Training mit der Hartschaumrolle.

 

Was sind Triggerpunkte?

Ebenso können Triggerpunkte mit gezieltem Faszientraining gelöst werden. Triggerpunkte sind Verhärtungen im Gewebe, die durch unfunktionelles an- und entspannen der Muskulatur, z.B. durch Stress oder Überlastung, entstehen. Ist ein Triggerpunkt durch negative Einflüsse permanent auf Spannung, verhärtet dieser und das Gewebe wird zu einer Art Knoten. Diese sind dann sehr Druckempfindlich und leiten bei einer gezielten Berührung den Schmerz an bestimmte Muskeln, bzw. Körperregionen weiter.

 

Wie werden die Verklebungen gelöst?

In der Physiotherapie werden Gewebemassagen zur Schmerzlinderung schon seit Jahren angewandt. Mit einem effektiv gestaltetem Faszientraining mit einer Massagerolle, kannst du die gleichen Effekte erzielen. Durch das aus- und abrollen mit einer Hartschaumrolle, können Verspannungen und Verhärtungen sowie Verklebungen im Gewebe gelöst werden.  Zudem fördert die Massage die Durchblutung und verbessert die Regeneration.

Am Anfang wird der Körper empfindlich auf das Rollen reagieren. Solange das Schmerzempfinden nicht grenzwertig ist, kannst du weiter machen. Siehe den Schmerz als Signal dafür, dass du die richtige Stelle bearbeitest.

Möchtest du einen auf dich individuell zugeschnittenen Faszientrainingsplan für mehr Beweglichkeit, Ausgleich oder das Lösen von Schmerzen und Schmerzpunkten? Dann kannst du gerne telefonisch oder bei deinem nächsten Besuch bei uns im Studio einen Termin vereinbaren.

 

Fazit

Die Faszie ist ein Netz des Körpers, welches Knochen, Muskeln und Organe umgibt, verbindet und trennt. Durch ihre Beschaffenheit aus Kollagen, Elastin, Zucker und Wasser, verleiht Sie unserem Körper die Fähigkeit stabil und geschmeidig zugleich zu sein. Sie fungieren zudem als Sinnesorgan, welches in ihren unzähligen Nervenenden Bewegungs- und Schmerzrezeptoren beherbergt. Ebenso haben Faszien Einfluss auf die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit sowie auf das psychische und physische Wohlbefinden. Merke also, Faszientraining zahlt sich aus und hält dich in deinem Alltag fit und leistungsfähig. Durch Bewegungsmangel, Stress oder Überlastung verklebt die gitterförmige Struktur und verwächst ineinander, verhärtet und verkalkt. Durch die ständige Anspannung verhärten sich dann auch die Triggerpunkte, welche dann sehr druckempfindlich werden. Um die Faszien wieder geschmeidig zu bekommen, empfiehlt sich Physiotherapie oder Übungen mit der Hartschaumrolle.